Franziska (38), Angestellte


"Früher hatte ich nie Angst vor dem Fliegen. Im Gegenteil ich habe mich auf Flüge, v.a. mit kleineren Propeller-Maschinen richtig gefreut. Ich fand das sehr aufregend und damalsmäßig, wenn ich in der Nähe der Propeller sitzen konnte.

Doch dann gab es diese Turbulenzen auf einem Flug nach Mailand. Ich weiss noch genau, wie das alles schaukelte. Die Stimmung im Flugzeug war sehr unruhig, kleine Kinder weinten, die Eltern konnten sie kaum beruhigen und das Bordpersonal hielt sich sehr zurück. Sie waren wahrscheinlich auch verunsichert. Ich hatte große Angst, wollte das aber nicht zeigen, denn die Situation war ohnehin schon angespannt. Ich hatte bereits mit meinem Leben abgeschlossen und glaubte nicht mehr an eine normale Landung. Das Flugzeug kreiste eine Weile über dem Flughafen von Mailand bis es nach über einer Stunde endlich landen konnte.

Ich war zwar sehr erleichtert, doch wirklich verarbeitet habe ich diese Angst, dieses Gefühl "ausgeliefert"  zu sein, danach nicht."

 

Seit diesem Erlebnis ist Franziska nicht wieder geflogen. Doch nicht nur das. Es kam im Laufe der Zeit ein Beifahrer-Angst dazu, sowie ein Unwohlsein in einem Bus mitzufahren. Die Angst ausgeliefert zu sein hatte sich also auf andere Lebensbereiche ausgedehnt.

 

Der Muskeltest (O-Ring-Test) zeigte schwach, als wir gedanklich in die Situation gingen, in der die Motoren des Flugzeugs starten. Franziska verband damit ein Gefühl der Angst und der Hilflosigkeit, das sein Körperecho in einem Druck im Magen  zeigte und in einer Atemnot im Hals. Nach bereits zwei Winke-Sets waren die körperlichen Symptome weg und der Muskeltest hielt stand. Das Schock-Erlebnis war verarbeitet.

Es folgten weitere drei Winke-Sets, um auch die Beifahrer-Angst und die Angst mit einem Bus mitzufahren, zu verarbeiten.

 

"Zehn Tage später setzte ich mich wirklich in ein Flugzeug und flog nach Barcelona. Es klappte alles wunderbar. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich jemals Angst davor gehabt habe."

Auch die Angst als Beifahrer hatte sich aufgelöst. Eine längere Busfahrt mit ihren Kollegen steht in den nächsten Wochen an. Doch auch dem sieht sie mit großer Entspannung entgegen.